Mädchen sitzen hoch konzentriert vor den Computern oder laufen mit ihren Robotern durch den Computerraum der Erich Kästner-Realschule. „Der Roboter muss sich nach rechts drehen, wenn er die Linie verlässt“ diskutieren Sara und Laureen.
In dem Klassenraum herrscht ein intensives Arbeitsklima. Nach einer Einführung bearbeiten die Mädchen in 2er-Gruppen unterschiedliche Herausforderungen. Linien zählen lassen oder einen Abstandssensor so zu programmieren, dass der kleine Roboter genau 5 cm vor der Wand anhält, fordern die grauen Zellen der Sechstklässlerinnen. Das Pflichtfach Informatik, das alle Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner Realschule in der Klasse 6 besuchen müssen, wird hier weiter vertieft, aber auf freiwilliger Basis.
Das ist die Absicht, die hinter dem MINT-Campus an der EKR besteht: SuS haben die Möglichkeit, freitags ihre Interessen in den MINT-Fächern in Workshops oder Projekten zu vertiefen. Den Start bildet in diesem Schuljahr das Fach Informatik, andere MINT-Fächer werden im kommenden Schuljahr folgen. Bisher werden Workshops rund um das Programmieren und andere Inhalte aus dem Fach Informatik angeboten. „Wir starten mit den Klassen 6, erst die Mädchen, dann die Jungen. Im Verlaufe des Halbjahres werden dann die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und 9 die Möglichkeit haben, das Programmieren bei einem kleinen Computerspiel zu erlernen. Zukünftig gibt es Angebote für alle Klassenstufen.“ so Volker Michels, einer der 4 Informatiklehrer:innen. „Für Fortgeschrittene bieten wir Programmieren mit der Programmiersprache Python an, in einer Umgebung, in der Motoren, LEDs und Sensoren angesteuert und genutzt werden“ erklärt Dr. Phillip Schick, ein weiterer Informatiklehrer.
Gegen 19.00 Uhr treffen die Eltern der Schülerinnen ein, um sich von ihren Töchtern ihre Ergebnisse zeigen zu lassen. „Ich weiß gar nicht, woher meine Töchter das haben, von mir jedenfalls nicht. Solange so intensiv arbeiten, sieht man sie eigentlich sonst nicht“ sagt eine Mutter im Gespräch. Gleichzeitig läuft der Countdown für den Abschlusswettbewerb, in dem die einzelnen Gruppen ihre Roboter über ein großes Spielfeld fahren lassen müssen. Es ist mit verschiedenen schwarzen Linien versehen und es stehen kleine Figuren darauf, die innerhalb von 3 Minuten eingesammelt werden müssen. Die Mädchen laufen hin und her, programmieren und ein Testlauf jagt den nächsten. „Dürfen wir noch 15 Minuten länger ausprobieren?“, fragt Elizabeth und die anderen Mädchen stimmen ein. „Wir sind noch nicht so weit, es klappt noch nicht alles.“ Auch die Eltern fiebern mit und geben Tipps.
Als der Wettbewerb dann beendet ist, gibt es viele glückliche Gesichter. Alle Teilnehmerinnen sind begeistert und fragen schon, ob es noch so einen Workshop in diesem Halbjahr geben wird.
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